Photovoltaik

August 2023: nun ist es soweit; unser Haus hat eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher bekommen und wird damit zum (vielleicht bilanziell) zum Plus-Energie Haus! Natürlich werden wir nicht autark und es muss immer noch Strom bezogen werden.

Den steinigen Weg zu einer Anlage in der Zeit, in der die PV-Firmen durch den Krieg in der Ukraine, die folgende Unsicherheit am Energiemarkt und die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz überrollt wurden, beschreibe ich hier nicht.

Letztendlich wurde die Anlage in kompletter Eigenarbeit konzipiert und errichtet. Unser Elektriker übernahm die Anmeldung beim Netzbetreiber und den Anschluss an die Hauselektrik.

Die PV-Anlage im Einzelnen:

  • 9,13 kWp, 22 Glas-Glas Module TrinaSolar Vertex S+ 415Wp, Ausrichtung Süd/Ost
  • Flachdach- / Gründachunterkonstruktion SunBallst Connect 10°
  • Q Cells Q.HOME+ ESS HYB G3 10 kW Hybridwechselrichter mit 12kWh LiFePO4 Speicher

Die Q Cells Anlage wird von SolaX produziert und ist inselfähig mit Ersatzstromfunktion für das gesamte Hausnetz. Die Batterie verträgt eine hohe Lade- und Entladeleistung bis 10kW.

Durch die nicht optimale Ausrichtung der Module und durch Schattenwurf von Bäumen im Westen unseres Hauses erwarten wir Ertragseinbußen und hoffen trotzdem auf eine Autarkiequote von ca. 70%.

Da unsere Wärmepumpe nicht SG Ready (extern ansteuerbar) ist, werden wir ausprobieren müssen, wie sich das Anpassen der Warmwasserzeiten auswirken wird. Ob wir evtl. die Warmwassererzeugung mit einem solar-überschussgeregeltem elektr. Heizstab unterstützen werden ist noch nicht entschieden…

Auch wird interessant werden, wie weit die Wärmepumpe in den Übergangszeiten mit Solar- und Batteriestrom unterstützt werden wird. Im Dezember und im Januar ist da sicher nicht viel zu erwarten. Aber vielleicht schon Okt./Nov. und Feb./März.

Wir sind gespannt auf die ersten Energie-Erkenntnisse…

Nun ist es Ende 2025 und die PV-Anlage läuft seit über zwei Jahren und macht was sie soll. Sie sorgt im Sommerhalbjahr für eine fast vollstände Autarkie von Stromnetz und füllt in dieser Zeit auch das E-Auto. Von Mitte September bis Mitte März sieht es dann mit nur noch ca. 25-30% Autarkie schon schlechter aus. Von November ´24 bis Februar ´25 dann nur noch 14%. Das heißt aber auch, dass in der Kern-Heizperiode unsere Wärmepumpe und auch das E-Auto noch mit 14% Sonnenenergie laufen.

Gesamtverbrauch 7.820 kWh davon E-Auto 1.068 kWh Strombezug 3.310 kWh

Autarkie 58%

Interessant ist, dass die PV Anlage unseren Stromverbrauch insgesamt weiter erhöht hat. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Wie kommt das? Ein Wechselrichter hat eine Wirkungsgrad von ca. 97%. So werden aus den knapp 8 MWh in 2024 im Laufe des Jahres 240 kWh als Wärme verbraten und stehen nicht zur Verfügung. Auch führt der Batteriewirkungsgrad von 85% zu Verlusten von 235 kWh in 2024. Dieser Wirkungsgrad ist etwas enttäuschend, das können andere Systeme besser. Vermutlich liegt der Wirkungsgrad an dem recht hohen Eigenverbrauch des BMS (Batteriemanagementsystem). Wenn das BMS sich 20 Watt genehmigt, sind das bei 24/7 schon 175 kWh per anno. Hinzu kommen knapp 1.100 kWh für das E-Auto. Ohne E-Auto und ohne PV-Anlage wären wir in 2024 bei ca. 6.300 kWh gelandet, was in etwa dem Niveau der Vorjahre entspricht. Die erhofften 70% Autarkie haben wir nicht erreicht. Da hatte ich aber auch kein E-Auto und keine Wechselrichterverluste bedacht.